Vor über 20 Jahren machte ich mit einer Lochkamera und einer Dunkelkammer meine ersten Erfahrungen mit der Fotografie. Bald erwarb ich dann meine erste "richtige" Kamera und ich begann ausgedehnte Foto-Touren zu unternehmen. Meist stand ich dann noch länger in der Dunkelkammer und habe mit Tetenal-Entwickler meine TMax 400 und Agfa-Pan 25 Filme entwickelt und massenhaft Abzüge fragwürdiger Qualität auf Ilford Papiere gemacht. Stand da noch die Faszination an der Technik im Vordergrund, wandelte sich mein Interesse mit der Zeit, weg vom Schärfe-Fetisch hin zur visuellen Kommunikation.

Genau wie der berufliche Wandel vom Chemielaboranten zum Informatiker und zum Therapeuten in eigener Praxis habe ich vor einigen Jahren den Wechsel von der analogen zur digitalen Fotografie vollzogen. Dieser Wechsel bedeutete für mich vor allem einen immensen Zuwachs der künstlerischen Freiheit. Weniger Kosten, weniger Abfall, mehr Möglichkeiten, mehr Zeit um mich mit den Motiven zu beschäftigen, um mich mit Wahrnehmung und Bildsprache zu beschäftigen.

“When words become unclear, I shall focus with photographs. When images become inadequate, I shall be content with silence.” — Ansel Adams

In meinen Ausbildungen zum Phytotherapeuten, med. Masseur, dann zum Naturarzt, zum NLP Master (Neurolinguistic programming) und dann zum Kinder und Jugendcoach, beschäftigte ich mich ausführlich mit der menschlichen Wahrnehmung, mit systemischen Einflüssen und mit philosophischen Fragen zur Welt und ihrer Geschöpfe. Diese Aspekte fliessen nun sehr stark in mein Verständnis der Fotografie ein. Für mich erschafft Fotografie eine Bühne für die Emotionen und Gedanken des Betrachters. Die Fotografie als Ausdruck innerer Welten. So setze ich Fotografie auch in meiner therapeutischen Tätigkeit als visuelle Metapherarbeit ein, ganz speziell im Bereich der kreativen Trauerarbeit.

Great photography is about depth of feeling, not depth of field.” — Peter Adams